Benefiz - Konzert von TONicum 12.10.2024
Zugunsten des Förderkreises Mindelheimer Museen e.V. fand am 12. Oktober ein Benefizkonzert der Gruppe TONicum der Mindelheimer Sängervereinigung im gut besetzten Stadttheatersaal statt. Neben frischen Volksliedern, österreichischen Mundartliedern durften in dem umfangreichen Repertoire natürlich auch die legendären Klassiker „Moon River“ und „Falling in Love with you“ nicht fehlen. In den zwei kurzen Pausen trug Alfons Biber seine Mundartgedichte vor, wobei Lachsalven immer wieder seinen Vortrag unterbrachen. Bei ein paar Liedern der elfköpfigen Sängergruppe unter der behutsamen Leitung von Markus Felser begleitete er sie auch am E-Piano. Mit einigen fetzigen Liedern beschloss das Ensemble die rund eineinhalbstündige Veranstaltung, wobei das Publikum unter starkem Beifall auch zwei Zugaben einforderte. Förderkreisvorstand Ernst Woisetschläger dankte der Gruppe TONicum und auch dem Mundartpoeten Alfons Biber für die Darbietungen. Mit einem Kommentar seines Enkels zu derartigen Veranstaltungen - Zitat: „Der Eintritt ist zwar frei, aber der Austritt nicht“ wies er auf die an den Saalausgängen präsentierten Spendenkörbchen hin.
Die Gruppe TONicum auf der Bühne.
Alfons Biber bei seinem Gedichtvortrag in schwäbischer Mundart.
Text und Bilder von Wolfgang Hackl.
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Fischereihof Salgen Bericht 28.09.2024
Der Förderkreis Mindelheimer Museen e. V. lud ein zu einer Führung im
Fischereihof Salgen.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand Ernst Woisetschläger übernahm Fischereifachwirt und Ausbilder Mario Pfaudler und führte die 13 Teilnehmer zunächst in das Aquarium. Zahlreiche Fischarten – von insgesamt 35 dort vorhandenen - konnten von den Besuchern hinter dicken Glasscheiben betrachtet werden. Seit 1978 gibt es den Schwäbischen Fischereihof Salgen, eine Einrichtung des Bezirkes Schwaben. Dieser widmet sich der Aufzucht und Vermehrung bedrohter Fischarten, der Beratung von Fischereibetrieben und von Fischereivereinen. Die Ausbildung von Fischerei – Fachwirten als Lehr- und Beispielbetrieb erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Starnberg. 3 Lehrlinge werden zurzeit in Salgen ausgebildet. Eine weitere Aufgabe ist die sogenannte Wasserschule. Schulklassen und Jugendgruppen können an Projekttagen Bach- und Teichsafaris durchführen, am Aquarium und im Schulungsgebäude die „ Wasserwelten“ hautnah erleben und erforschen. Aber auch für Erwachsene bietet der Fischereihof Führungen an. Bedrohte Fischarten wie Äsche, Nase, Barbe, Huchen, Rutte und Seeforelle, sowie Regenbogenforellen werden hier nachgezüchtet. Die vermehrten Jungfische werden dann als staatliche Einrichtung an Fischereibetriebe abgegeben. Ein Privatverkauf findet nicht statt.
Der Frischwasserzufluss erfolgt über ein Bächlein vom nahegelegenen Grundwassersee, wobei das Wasser aber gefiltert wird, um unerwünschte Verunreinigungen zu vermeiden. Im Bruthaus werden die Fische vermehrt und nach einer gewissen Entwicklungszeit in die Teichlandschaft übersiedelt. Die Arten müssen aber dabei streng getrennt werden. Hier berichtet Mario Pfaudler auch über die immensen Schäden durch das Hochwasser in diesem Jahr. Neben dem rein finanziellen Schaden von über 200 000 € bereitete die Vermischung der Arten im überfluteten Gelände große Probleme, da außer den Verlusten durch die Abwanderung auch die restlichen Fischarten wieder händisch getrennt werden mussten.
In den Teichen werden dann die Arten unter laufender Beobachtung und Krankheitsüberwachung gefüttert und großgezogen. „Eine ständige Buchführung über Bestand und Fütterung ist dabei unerlässlich“, erklärte Mario Pfaudler. Zum Schutz vor räuberischen Reihern und Greifvögeln wurden die Teiche mit Seilen und teilweise mit Abdeckungen überspannt. Diese fielen jedoch dem großen Schneefall mit bis zu 30 cm Nassschnee zum Opfer. Für die Zukunft wird eine Überdachung mit Photovoltaikmodulen geplant. Insgesamt erzeuge der Fischereihof jedoch jetzt schon mehr Strom als er selbst verbrauche. Nach der Rückkehr von den Teichen endete die Führung mit viel Beifall für die umfangreichen Ausführungen.
Ein Holzfisch begrüßt die Besucher am Eingang zum Fischereihof.
Die Förderkreismitglieder staunen über die vielen Fischarten im Aquarium.
Im Aquarium werden die Fischarten hinter Glas gezeigt. Unten z.B. ein Spiegelkarpfen.
Die Förderkreismitglieder staunen über die vielen Fischarten im Aquarium.
Hier erklärt Mario Pfaudler das Zufluss - Bächlein mit frischen 12 ° C Wassertemperatur
Anschließend ging es in das Bruthaus, das jedoch zurzeit noch leere Becken aufweist. Hier werden die Fischeier befruchtet und der Nachwuchs großgezogen.
Hier konnten leider nur Bilder von den befruchteten Fischeiern gezeigt werden.
Nun ging es hinaus in die großräumige, sogenannte Teichlandschaft, wo die einzelnen Fischarten in verschiedenen Teichen unter ständiger Frischwasserzufuhr wachsen dürfen.
Eine Spezialität dieser Fischzuchtanstalt ist die Vermehrung des seltenen Huchen, der nur hier aufgezogen wird.
Nach Betätigung der „Futterkanone“ (grüner Kasten) entstand ein großes Gewimmel der hungrigen Fische.
Der Huchen kann bis zu 2 m lang und entsprechend schwer werden
Großformatige Tafeln informieren die Besucher über die hier aufgezogenen bedrohten Fischarten, die dann an Fischereihöfe abgegeben werden, oder aber in renaturierten Bächen und Flüssen ausgesetzt werden.
Kranke oder verletzte Fische müssen aus den Teichen entfernt werden.
Die Bachforelle
Die Äsche, eine stark bedrohte Fischart.
Die Seeforelle
Übrigens:
Forellen haben keine „Gräten“, sondern „Rippen“, weil diese mit dem Rückgrat verwachsen sind.
"Text von Wolfgang Hackl unter Verwendung der Broschüre und des Flyers des Bezirks Schwaben über den Schwäbischen Fischereihof Salgen".
"Text und Fotos von Wolfgang Hackl".
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Heimatmuseum Buchloe
Am 7. 9. 2024 besichtigten Mitglieder des Förderkreises Mindelheimer Museen mit ihrem Vorsitzenden Ernst Woisetschläger das Heimatmuseum in Buchloe. Begrüßt wurden sie von Museumsleiter Herbert Wintersohl, der gleich noch auf dem Vorplatz auf die Ortsgeschichte von Buchloe einging. Der alte Ortskern liegt auf dem östlichen Hochufer der Gennach. Das neuere Baugebiet mit dem Bahnhof ist im Talgrund des Flusses – ein ehemaliges Sumpfgebiet – und das Museumsgebäude hat heute noch mit hohen Grundwasserständen zu kämpfen.
Im ersten Museumszimmer ist die Ortsgeschichte nochmals dokumentiert. Das Modell des früheren „Arbeits- und Zuchthauses“ stand im Mittelpunkt.
Vom inhaftierten „bayerischen Hiasl“ wurden noch die Hand- und Fußeisen im Schutt des längst abgerissenen
Gebäudekomplexes entdeckt.
Der anschließende große Raum zeigt eine komplette Druckerwerkstatt mit den Buchstabensetzkästen, Setz- und Druckmaschine.
Das Museum beinhaltet auch das komplette Zeitungsarchiv von Anbeginn und kämpft mit zunehmender Raumnot.
Sakrale Kunst aus Kirchen und Kapellen, zusammen mit historischen Schriften füllen den nächsten Raum.
In einer kleinen nachfolgenden Abteilung stehen historische Turmuhren.
Im Bild der von Informationen sprühende Museumsleiter und Vorstand des Museumsvereins Herbert Wintersohl.
Bestimmendes Thema der nächsten Räume ist die Entwicklung des Bahnknotenpunktes Buchloe mit dem Betriebswerk. Die Linien von München nach Memmingen und Lindau kreuzen sich hier mit der Linie Augsburg – Kaufbeuren bis Kempten. Dazu gehörte ein umfangreiches Stellwerk für die Linien- und Rangiergleise in diesem Eisenbahnknotenpunkt.
Puppen in der originalen „Egerländer Tracht“
Im ersten Stock erinnern viele original erhaltene Ausstellungsstücke an die dramatischen Erlebnisse und Erinnerungen der Heimatvertriebenen der Sudetendeutschen Landsmannschaften.
Puppen in der originalen „Egerländer Tracht“
Kisten mit dem „Hab und Gut“ der Vertriebenen zeugen von dem vielfachen Leid der „Flüchtlinge“.
Vitrinen mit den Zeugnissen der Handwerkskunst mit Glas und Porzellan dokumentieren die vielfältigen Berufe, die dadurch neu nach Schwaben kamen. Erinnert sei an die Gablonzer Schmuckindustrie, die in Kaufbeuren zur Anlage eines eigenen Stadtteils führte.
Wenig in Mindelheim bekannt ist der Maler Eduard Bechteler (1890 – 1983) geboren in München. Er wurde bekannt als Portraitmaler, fertigte viele Bilder und Skizzen in seinen Studienreisen, aber auch vom Allgäu und deutschen Landschaften. Nach langjährigem Aufenthalt in Schweden kehrte er 1975 nach Deutschland zurück und lebte bis 1983 in Mindelheim.
Das „Neher -Kabinett“ ist dem Nobelpreisträger Prof. Dr. Erwin Neher gewidmet. Aufgewachsen in Buchloe besuchte er das Maristenkolleg bis 1963 in Mindelheim.
Ein kompletter alter Webstuhl füllte fast das ganze nächste Zimmer aus. Damit erinnert man an die Nachkriegszeit als aus Stoffresten, verschiedenen Garnen und teilweise aus Hasenfellen die sogenannten „Bendel- oder Flecklesteppiche“ gewebt wurden.
Den Abschluss der Führung durch das äußerst vielseitige Ausstellungsangebot in zahlreichen kleineren und größeren Räumen bildete die große Schmetterlingssammlung, der ein eigener Raum gewidmet war.
Vorstand Ernst Woisetschläger dankte dem Museumsleiter für seine Ausführungen, die auch von den anwesenden Mitgliedern mit reichem Beifall bedacht wurden.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl.
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Förderkreis Mindelheimer Museen auf Reisen
Am 24. August trafen sich 50 Mitglieder zum Tagesausflug nach Nördlingen und Aalen. Unsere Busfahrerin und Mitglied des Vereins Elli brachte uns bei strahlendem Sonnenschein pünktlich um 10 Uhr zum Aalener Limes-Museum das uns die fast 2000 Jahre alte Grenzbefestigung des römischen Reiches nach Norden nahebrachte. Die Führerin zeigte uns den Aufbau römischer Baukunst in Stein und in Holz bestehend aus Mannschaftsunterkünften Ställen und Schmieden sowie Thermenbädern und Luxuswohnungen für die Führungspersonen. Interessant auch, dass Hakenkreuzsymbole als sogenannte Sonnenräder den römischen Truppen als Erkennungszeichen dienten. Unser Vorstand Ernst Woisetschläger überraschte noch damit, dass er vor über 50 Jahren am Bau eines Limes-Grenzwehrturms im nahen Lorch beteiligt war. Nach einem Brezelfrühstück unter schattigem Vordach ging es weiter nach Nördlingen wo wir im Gasthof Schlössle im schattigen Garten ein hervorragendes Essen genießen durften, bevor uns zwei Stadtführerinnen die mittelalterliche Stadt zeigten. Sehr alte Häuser bezeugten das Wachstum der Stadt, das durch Stadtmauern und Tore begrenzt wurde. Nördlingen ist eine der wenigen Städte die eine komplette Ummauerung aufweisen. Bekannt ist sie auch durch den Meteoriteneinschlag, der die Mondastronauten veranlasste hier Mondlandungsvorbereitungen zu treffen. Auch ein Stück Mondgestein konnten wir besichtigen. Nun blieb uns noch eine Stunde zur freien Verfügung und wir konnten um 17 Uhr unsere Heimfahrt antreten. Das Urteil der Mitfahrer war eindeutig: Eine schöne und lehrreiche Fahrt.
"Text und Fotos von Wolfgang Hackl".
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Das nächste Volksliedersingen mit Erich Meier und Alfred Walter ist am 13. Juni im Gasthof Stern ab 19 Uhr geplant.
Die weiteren VL-Termine sind 25. 7. ; 26.9. ; 24.10. ; 28.11.; Auf Wusch der Musikanten findet das Singen nun alle 6 Wochen statt.
Die Orte entnehmen Sie bitte aus der MZ
Am 18.09. wird ein Bier-Historienbuch vorgestellt, wobei unsere Sangeskraft erwünscht sein wird.
Für den Samstag 12. 10. ist ein Benefizkonzert mit dem Ensemble TONIkum im Stadttheater um 19.30 geplant. Eintritt frei, Spenden erbeten.
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Fotos von der Veranstaltung: Sommerabend in den Museen.
Friederike Haber, die Leiterin des Textilmuseum – Sandtnerstiftung würdigte zusammen mit drittem Bürgermeister Roland Peter das Lebenswerk der vielseitigen Künstlerin und präsentierte einige der wenig bekannten humoristischen Zeichnungen Hilda Sandtners. Die begleitenden Texte Trugen beide abwechselnd vor, wobei Roland Peter den Part für breites Schwäbisch übernahm. Links im Bild das Ehepaar Mütterlein, das den musikalischen Anteil der Veranstaltung beitrug.
Wolfgang Kastello bei seinem Vortrag.
Dicht gedrängt die vielen Zuschauer und Zuhörer nach dem Umzug in die benachbarte Cafeteria der Berufsschule.
Edeltraud Wolf trug ebenfalls in bestem Schwäbisch einige ihrer gesammelten Gedichte vor.
Für die anschließende Bewirtung sorgte in emsiger Arbeit das Empfangsteam der Mindelheimer Museen.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl
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Sommerabend in den Museen
Besonderes Thema beim diesjährigen Sommerabend in den Mindelheimer Museen war die Stifterin des Textilmuseums Frau Professorin Hilda Sandtner. Im kleinen Colleghof eröffnete Dr. Wilfried Mütterlein musikalisch die gut besuchte Veranstaltung, gefolgt von der Leiterin des Textilmuseums Friederike Haber. Sie würdigte die facettenreiche Persönlichkeit des künstlerischen Multitalents. Mittelpunkt der Präsentation waren die relativ unbekannten humoristischen Zeichnungen und Karikaturen, die mit manchmal recht bissig—humoristischen Kommentaren versehen waren. Im Duett mit dem dritten Bürgermeister Roland Peter -zuständig für die Texte in bestem Schwäbisch – wurden einige Zeichnungen Hilda Sandtners auf der Leinwand groß gezeigt. Donnergrollen und später einsetzender Gewitterregen unterbrach später die Ausführungen Wolfgang Kastellos. Nach dem Umzug in die angrenzende Cafeteria der Berufsschule konnte die gut besuchte Veranstaltung nahtlos ihren Fortgang nehmen. Nach weiteren Liedvorträgen des Ehepaars Mütterlein trug Edeltraud Wolf einige ihrer gesammelten Gedichte – ebenfalls in bestem Schwäbisch - vor. Bier aus der Flasche – „dann braucht ma nix spüala“ -Wasser, Weiß- und Rotwein zu Schnittlauch-, Radieschen- und Schmalzbroten rundeten deftig die ganze Veranstaltung ab, zu der auch der Förderkreis Mindelheimer Museen seine Mitglieder nochmals extra eingeladen hatte.
Text: Wolfgang Hackl
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Der für den 15.5. geplante Vortrag über die Zeitmessung muss leider ausfallen, da der Silvestersaal mit neuen Brandschutzmaßnahmen ausgestattet wird.
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Text zur Lesung mit Julia Schuhwerk
Text und Fotos von Wolfgang Hackl
Nach einer einleitenden Musik eröffnete - passend zum Wetter an diesem kalten Aprilsamstag - Julia Schuhwerk ihren Vortrag mit einem Gedicht ihres Opas Luitpold Schuhwerk mit dem Titel "Frühling, komm", das trotz des Erscheinungsjahr des Buches von 1986 im Anton H. Konrad Verlag eine tagesaktuelle Beschreibung des Wetters aufwies. Der Vorsitztende des Förderkreises Mindelheimer Museen e.V. Ernst Woisetschläger begrüßte die Zuhörer im vollbesetzten Silvestersaal mit einem Gedicht von Eugen Roth über die Probleme des Dichters seine Gedanken zu Papier zu bringen. Die folgenden Gedichte über "D'Schwaubasprauch", die "g'nestigen Fragen der Kinder" und über das Sparen in der "Erzählung der Senza-Bäs von früher" brachten die Zuhörer immer wieder zum Schmunzeln oder sogar zum Lachen. Das Dilemma von Marmorschönheit oder Kochkunst in der Überlegung vom Heiraten oder die urigen Beschreibungen der "Antiquitäten" beim Altertumshändler lösten immer wieder Lachsalven aus. Zwischen den Gedichtvorträgen erfreute das Ensemble von Ellis Notentöpfle mit Zitherstücken durchdrungen vom schnarrendeln, aber durchaus melodiösem Klang der Maultrommel. Das Ungeziefer war Thema in den folgenden Gedichten "vom Jäger und Fischer", vom "Schneck und vom Zeck", wobei die Strophen beim Gedicht vom "Mäusla" immer wieder schallendes Gelächter hervorriefen. Vom "Loba" war die Rede und vom "mauliga Ma" in den folgenden Gedichtrezitationen, ehe es mit den typisch schwäbischen Gerichten zum "Lobpreis auf die gschupfta Nudla", die "Spatza" und die "Bodabira" kam. Nach einem weiteren Musikstück endete die Lesung mit einem weiteren Gedicht auf den Frühling, der nun wirklich Einzug halten sollte. Reicher, minutenlanger Beifall belohnte die Mitwirkenden für ihre Darbietung und der Förderkreis konnte sich über zwei reichlich gefüllte Spendenkörbchen freuen.
Das Lesungsteam. Julia Schuhwerk, die Enkelin des Heimatdichters, die Musikgruppe Ellis Notentöpfle (v.l.n.r.) mit Rosi Rager, Zither, Peter Kühnel mit der Maultrommel und Elli Geiger, die Leiterin, ebenfalls an der Zither
Die vortragende Julia Schuhwerk, die im besten "Wertachtaler Mittelschwäbisch" die Gedichte ihres Opas mit theatralischer Begeisterung in Mimik und Gestik zum Besten gab.
Ellis Notentöpfle in der Besetzung mit 2 Zithern von Rosi Rager und Elli Geiger und Peter Kühnel an der Maultrommel.
Zu Ehren und in Erinnerung an den Dichter und das "Multitalent" war auch ein Bild ausgestellt, das ihn an der Ofenbank sitzend zeigt
Der Vorsitzende des Förderkreises - Ernst Woisetschläger - eröffnete die Lesung mit einen schnarrenden Gedicht von Eugen Roth über die Mühsal des Dichtens. Erfreut konnte er alle Besucher im vollbesetzten Silvestersaal reichlich begrüßen.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl
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Mindelheimer Verkehrswesen – Teil 2
Vortrag von Andreas Steigerwald, M.A. am 06.03.2024, 10 Uhr im Gobelinsaal der Museen. Eine Veranstaltung des Förderkreises Mindelheimer Museen e.V.
Die historische Entwicklung von Straßen und das Verkehrswesen Mindelheims stand im Mittelpunkt des Vortrages von Stadtarchivar Andreas Steigerwald. Unterstützt wurde der Vortrag durch eine Präsentation historischer Zeichnungen, Pläne und Fotos durch Friederike Haber, der stellvertretenden Museumsleiterin.
Eine zeitgenössische Zeichnung veranschaulichte die Bedeutung der Salzstraße als wichtigsten Handelsweg, der durch Mindelheim bis an den Bodensee führte. Der steile Serpentinenweg über den Rechberg war für die Fuhrwerke eine Herausforderung auf den nur durch einenKiesbelag befestigten Straßen.
Reiter, als Postreiter, waren schnelle Boten, ausgehend von Mindelheim in alle Himmelsrichtungen zu den umliegenden Orten und Städten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Fahrrad als Verkehrsmittel immer populärer, was in Mindelheim zu Gründung des Velo – Clubs führte, der auch Frauen als Radlerinnen auf einem Einladungsblatt von 1898 abbildete. Mehrere Fahrradgeschäfte machten sich diese Entwicklung zunutze und inserierten mit Verkaufs- und Reparaturangeboten, später auch für Motorräder.
1874 war der Bau der Eisenbahn von München nach Memmingen prägend. Dem Mindelheimer Ingenieur Anton Böck als Erbauer ist eine Gedenktafel gewidmet. Anfänglich gab es nur 4 Zugverbindungen am Tag. Wörishofen bekam ab Türkheim einen eigenen Eisenbahnzubringer.
Ab 1906 wurden die ersten Autos eingeführt. Einer der ersten Autobesitzer war ein Arzt, der das Auto nutzte, um seine Patienten im Umland besuchen zu können.
Mit der Zeit wurde das Straßennetz um Mindelheims Altstadt erweitert. Damit einher ging der Bau von Wasserleitungen und der Kanalisation. Später kamen auch die Stromversorgung und die Straßenbeleuchtung dazu.
Die Hauptstraße wurde mit einem Belag versehen, der jedoch im Sommer sehr staubte, so dass die Straße mit Wasser aus einem Güllefass besprengt werden musste. In der vorliegenden Zeichnung vergnügten sich die Buben damit, sich von den Wasserstrahlen bespritzen zu lassen.
In neuerer Zeit entstand dann die Bundesstraße 18, die mit der Frunds--bergstaße rund um die Altstadt führte. In den 1990er Jahren wurde auch mit dem Bau der Autobahn A96 begonnen.
Durch die Bemühungen des „Verschönerungsvereins“ wurden im Laufe des letzten Jahrhunderts auch viele Wander- und Spazierwege für die Bevölkerung und den aufkommenden Tourismus angelegt, wobei in einer Anzeige auch Mindelheim als Kurort angepriesen wurde.
Der Vorstand des Förderkreises Mindelheimer Museen Ernst Woisetschläger dankte Herrn Steigerwald und dem Museumsteam für den interessanten, bebilderten Vortrag, der von den anwesenden Besuchern mit großem Beifall bedacht wurde. Eine Weiterführung dieser Vortragsreihe wurde angeregt.
Text und Bild von Wolfgang Hackl.
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Im seitlichen Eingang konnte man nachempfundene Wandgemälde im Stile der Fresken im sogenannten Trinkstüble des Benefiziatenhauses (1520) anschauen. Sie stammen aber aus neuerer Zeit vom Kirchenmaler Toni Mayer.
Beim Treffen der Teilnehmer (ca. 30) im Schlosshof gab Kreisheimatpfleger Markus Fischer eine Einführung in die wechselvolle Geschichte der Mindelburg.
In den original erhaltenen Tonnengewölben ließ der damalige Inhaber des Verlages Werner Sachon einen Rittersaal und Nebenräume einrichten.
In der Frundsbergzeit waren Schwerter noch häufige Nahkampfwaffen.
An die Zeit der Ritter erinnert die Rüstung in einer Ecke des Saales.
Intakte mächtige Tragbalken und eingezogene Eisenschienen verstärkten die Statik der einzelnen Etagen für die schweren Druckmaschinen.
Über die spätere Nutzung des großen Saals soll noch ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden. Hier und in vielen anderen Zimmern des Schlosses ist noch die kostbare originale Wand- und Deckentäfelung aus der Zeit des Umbaus durch den Architekten Ludwig Schramm in den Jahren nach 1880 erhalten.
In der Sachonwohnung wurde der Boden geöffnet um durch Untersuchungen an den Balken aus der Erbauungszeit Aufschluss über Alter der Mindelburg zu gewinnen. Dabei stieß man nicht nur auf einen Schweinekiefer, sondern auch auf einen geheimen schmalen Gang - nur 75 cm breit - innerhalb der dicken Außenmauern.
An der Frundsbergstatue im Treppenhaus endete die 2- stündige Führung durch die Mindelburg mit Markus Fischer. Umbau und Neugestaltung werden wohl noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl